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Schmerzen: Therapeutische Möglichkeiten von Cannabis

Schmerzen sind ein weitverbreitetes Gesundheitsproblem, das das Leben von Millionen Menschen weltweit beeinträchtigt. Chronische Schmerzen, neuropathische Schmerzen, Tumorschmerzen und andere Formen von Schmerzen stellen für Betroffene eine enorme Belastung dar und beeinträchtigen die Lebensqualität stark. In den letzten Jahren hat medizinisches Cannabis als alternative Therapieoption für verschiedene Schmerzarten zunehmend an Bedeutung gewonnen. Einige Studien haben die potenzielle Wirksamkeit von medizinischem Cannabis bei der Linderung von Schmerzen untersucht. Hier stellen wir einige Schmerzarten vor und beleuchten die therapeutischen Möglichkeiten von medizinischem Cannabis.

Was sind chronische Schmerzen?

Schmerz ist eigentlich ein angeborener Schutzmechanismus des Körpers. Hält dieser allerdings dauerhaft an und nimmt dabei keine Schutzfunktion mehr ein, so spricht man von chronischem Schmerz. Das Schmerzsystem im Körper verändert sich dabei so, dass es eigenständig Schmerzsignale aussendet, die in der Regel gar nicht mehr notwendig wären. Der Schmerz besteht also wirklich, es handelt sich nicht um Einbildung. So etwas kann passieren, wenn ein akuter Schmerzreiz über einen längeren Zeitraum immer wieder entsteht oder bestehen bleibt. Die betroffenen Nerven können sich dahingehend verändern, dass sie nach Ausbleiben des ursprünglichen Schmerzreizes weiterhin aktiv sind. Chronische Schmerzen können durch verschiedene Erkrankungen wie Arthritis, Rückenleiden oder Fibromyalgie, aber auch durch psychiatrische Erkrankungen verursacht werden.

Kann medizinisches Cannabis bei chronischen Schmerzen eingesetzt werden?

Das Cannabinoidsystem ist an der Regulation vieler physiologischer Prozesse beteiligt, darunter auch an der körpereigenen Schmerzhemmung. Dies ermöglicht es, Cannabinoide für die Schmerztherapie zu nutzen, allerdings braucht es hierfür auch noch eine breitere Evidenzgrundlage. Die Anwendung und Dosierung müssen dabei im Einzelfall mit dem behandelnden Arzt festgelegt werden.

Was sind neuropathische Schmerzen?

Neuropathische Schmerzen oder auch Nervenschmerzen entstehen durch Schädigungen oder Fehlfunktionen des Nervensystems. Der Unterschied zu anderen Schmerzarten ist dabei der Entstehungsort des Schmerzes. Normalerweise entsteht ein Schmerzreiz am Ende einer Nervenbahn irgendwo im Körper (z.B. bei einem Schnitt in den Finger). Diese Reizung erzeugt eine Aktivierung der nahegelegenen Nerven, die jene dann weiter bis zum Gehirn leiten. Bei neuropathischen Schmerzen entsteht der Schmerzreiz direkt in den Nerven selbst. Es ist also das schmerzleitende System betroffen und sendet eigenständig Signale ans Gehirn. Mögliche Ursachen hierfür können Nervenschädigungen durch Diabetes, Bandscheibenvorfälle oder Entzündungen sein.

Welche Rolle spielt medizinisches Cannabis bei neuropathischen Schmerzen?

Medizinisches Cannabis kann als zusätzliche Therapieoption bei neuropathischen Schmerzen in Betracht gezogen werden. Es gibt Studien und Patient:innen, die von einem Rückgang der Schmerzen unter Cannabinoidtherapie berichten. Die Anwendung und Dosierung müssen dabei im Einzelfall mit dem behandelnden Arzt festgelegt werden.

Was sind Tumorschmerzen?

Tumor- beziehungsweise Krebsschmerzen können durch eine Tumorerkrankung selbst oder als Nebenwirkung der Krebsbehandlung auftreten und sind leider vielfältig. Die Empfindungen reichen beispielsweise von brennenden über drückende bis hin zu stechenden Schmerzen. Für einige Krebsarten ist typisch, dass die Schmerzen früh im Erkrankungsstadium bereits sehr stark werden. Dies passiert zum Beispiel, weil sich Metastasen, also Tochtergeschwülste, im Knochen bilden. Häufig ist dies vor allem für Prostata-, Brust-, Lungen- und Darmkrebs der Fall. Auch bei bösartigen Tumoren steigert sich die Schmerzintensität oft besonders schnell. Grund hierfür ist das schnelle Wachstum. Dies verursacht eine Schwellung, welche auf das umliegende Gewebe drückt und so einen Schmerzreiz auslöst. Hierdurch kann es auch zu schmerzhaften Entzündungen und Durchblutungsstörungen kommen, vor allem bei Bauchspeicheldrüsen- und Leberkrebs.

Schmerzen bei der Krebsbehandlung können zum Beispiel durch Operationen, die Bestrahlung und damit geschädigtes Gewebe oder Entzündungsreaktionen bei/nach einer Chemotherapie ausgelöst werden.

Wird medizinisches Cannabis bei Tumorschmerzen eingesetzt?

Medizinisches Cannabis wurde und wird als mögliche Therapieoption für die Schmerzlinderung bei Krebspatient:innen untersucht. Für einige Patient:innen kann es eine alternative oder ergänzende Möglichkeit sein, die Schmerzen in den Griff zu bekommen. Die Anwendung und Dosierung müssen dabei im Einzelfall mit dem behandelnden Arzt festgelegt werden.

Therapeutische Möglichkeiten von Cannabis: Schmerzen
Schmerzen verursachen einen hohen Leidensdruck bei den Betroffenen

Kann Cannabis eine Alternative zu herkömmlichen Schmerzmitteln sein?

Medizinisches Cannabis kann herkömmliche, etablierte Schmerzmittel meist nicht ersetzen. Als additive oder alternative Therapieoption zum Beispiel bei schwer zu therapierenden Fällen von Schmerzen kann es aber eine Option darstellen. Es gibt auch Untersuchungen dazu, inwieweit medizinisches Cannabis in gewissen Fällen zu einer Verringerung des Opioidgebrauchs führen kann. Einige Patient:innen berichten, ihre Opioidtherapie heruntergefahren oder sogar gegen medizinisches Cannabis ausgetauscht zu haben, da es sich für sie als effektiver bzw. weniger nebenwirkungsbehaftet herausgestellt hat.

Obwohl die Forschung zu medizinischem Cannabis als Therapieoption bei verschiedenen Schmerzarten vielversprechend sein kann, gibt es noch einige Herausforderungen, wie die individuelle Dosierung und Auswirkungen auf bestimmte Patientengruppen. Auch die Schmerzart spielt eine Rolle bei der Bewertung von medizinischem Cannabis als Therapieoption. Es ist wichtig, dass Patient:innen, die medizinisches Cannabis zur Schmerztherapie in Betracht ziehen, dies in Absprache mit qualifizierten Ärzt:innen tun sollten, die mit den neuesten Entwicklungen in der Forschung vertraut sind und die individuellen Bedürfnisse der Patient:innen berücksichtigen können.

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Quellen:

https://www.schmerzmedizin.berlin/was-ist-chronischer-schmerz

https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/27001005/

https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC8286859/

https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/30690169/

https://www.schmerzgesellschaft.de/topnavi/patienteninformationen/schmerzerkrankungen/tumorschmerzen

https://www.aerzteblatt.de/archiv/216174/Neuropathische-Schmerzen-Cannabinoide-in-Kombination