GMP, GDP und GACP

Der Anbau und die Produktion von medizinischem Cannabis unterliegen strengen Qualitätsstandards, um die Sicherheit und Wirksamkeit der Produkte zu gewährleisten. Drei Abkürzungen, die in diesem Zusammenhang oft auftauchen, sind GMP, GACP und GDP. Diese Standards spielen eine entscheidende Rolle in der Lieferkette von medizinischem Cannabis und tragen zur Sicherheit von Patient:innen bei. In diesem Beitrag werden wir diese Abkürzungen erläutern und ihre Bedeutung für die medizinische Cannabisindustrie beleuchten.

Was bedeutet GMP?

GMP ist kurz für Good Manufacturing Practices. Die GMP-Richtlinien sind von der Europäischen Kommission formuliert und festgehalten worden und legen die Anforderungen an die Herstellung, Prüfung und Qualitätskontrolle von Arzneimitteln und Wirkstoffen fest. In Deutschland ist die Anwendung der Guten Herstellungspraxis in der Arzneimittel- und Wirkstoffherstellungsverordnung (AMWHV) geregelt. Obwohl medizinisches Cannabis in einigen Ländern nicht als Arzneimittel eingestuft wird, sind GMP-Standards für Unternehmen, die medizinisches Cannabis produzieren und exportieren von entscheidender Bedeutung.

Die Anwendung von GMP in der medizinischen Cannabisproduktion stellt der Qualität, Wirksamkeit und Unbedenklichkeit sicher und umfasst zum Beispiel, dass:

• die Produktionsprozesse konsistent und kontrolliert sind.
• die Produktqualität und Reinheit gewährleistet sind.
• das Endprodukt den spezifizierten Anforderungen entspricht.
• die Rückverfolgbarkeit von Anbau bis zur Verabreichung gegeben ist.

GMP schafft Vertrauen in die Qualität der medizinischen Cannabisprodukte und ermöglicht die Sicherheit für die Patient:innen.

Was steckt hinter GACP?

GACP ist die Abkürzung für Good Agricultural and Collection Practices (Gute landwirtschaftliche und Sammelpraktiken). GACP-Richtlinien sind spezifisch auf den Anbau und die Sammlung von Pflanzen und biologischen Ressourcen ausgerichtet, um eine angemessene und konsistente Qualität auch von medizinischem Cannabis sicherzustellen. Das Hauptziel besteht darin, die Sicherheit für die Patient:innen zu gewährleisten, indem angemessene Qualitätsstandards für medizinische Pflanzen und Pflanzenstoffe festgelegt werden. Besonders wichtige Aspekte sind dabei, dass:

In der medizinischen Cannabisindustrie bedeuten GACP-Standards unter anderem, dass:

• Der Anbau von medizinischem Cannabis unter kontrollierten Bedingungen erfolgt.
• Die Umweltauswirkungen minimiert werden.
• Die Qualität und Reinheit der Pflanzen gewährleistet sind.
• Die Verwendung von Pestiziden und anderen Chemikalien streng reguliert wird.

GACP sorgt dafür, dass medizinisches Cannabis sicher und frei von Verunreinigungen ist. Dies ist entscheidend, da viele Patient:innen anfällig für gesundheitliche Probleme sind und eine zuverlässige Qualität der Produkte benötigen.

Wofür steht GDP?

GDP steht ausgeschrieben für Good Distribution Practices (Gute Vertriebspraktiken). GDP-Richtlinien regeln die sichere und effiziente Verteilung von Arzneimitteln, einschließlich medizinischem Cannabis, von der Herstellung bis zum Endverbraucher. Dies ist wichtig, um sicherzustellen, dass:

• Die Integrität und Qualität der Produkte während des Transports erhalten bleibt.
• Die Produkte richtig gelagert und dokumentiert werden.
• Die Lieferkette transparent und rückverfolgbar ist.

GDP stellt sicher, dass nicht nur die Produktion von medizinischem Cannabis, sondern auch die Lagerung und der Transport den höchsten Qualitäts- und Sicherheitsstandards entsprechen.

Insgesamt sind GMP, GACP und GDP unerlässlich, um sicherzustellen, dass medizinisches Cannabis von höchster Qualität und Sicherheit ist. Diese international anerkannten Standards helfen, Patient:innen die Gewissheit zu geben, dass sie sich auf die Qualität und Reinheit ihrer medizinischen Cannabisprodukte verlassen können. In vielen Ländern sind diese Standards gesetzlich vorgeschrieben und werden von Regulierungsbehörden überwacht.

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