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Bestrahlung von med. Cannabisblüten

Die Bestrahlung von med. Cannabisblüten ist ein kontroverses Thema, das in der Cannabis-Community und der medizinischen Forschung viel Aufmerksamkeit erregt. In diesem Artikel setzen wir uns mit dem Zweck, den möglichen Effekten und den gängigsten Arten der Bestrahlung von medizinischem Cannabis auseinander.

Warum wird medizinisches Cannabis bestrahlt?

Die Bestrahlung von medizinischem Cannabis wird aus verschiedenen Gründen durchgeführt:

  1. Sterilisation/Desinfektion: Die Strahlung kann schädliche Mikroorganismen wie Bakterien, Hefen und Schimmelpilze abtöten, die in medizinischem Cannabis vorkommen können. Dies ist entscheidend, um die Sicherheit für Patienten zum Beispiel mit geschwächtem Immunsystem zu gewährleisten. Medizinisches Cannabis muss wie anderen Arzneimittel auch vorgeschriebene Grenzwerte der mikrobiologischen Qualität einhalten.
  2. Haltbarkeit: Durch die Reduzierung von mikrobiellem Verderb kann die Haltbarkeit von medizinischem Cannabis verlängert werden.
  3. Konformität: In einigen Regionen sind Bestrahlungsverfahren vorgeschrieben, um die Einhaltung der Standards sicherzustellen.

Im Idealfall wird medizinisches Cannabis in so guter Qualität angebaut und ausgeliefert, dass eine Bestrahlung nicht mehr notwendig ist. Patient:innen sehen in der Bestrahlung oft einen Widerspruch zu ihrem Verständnis von natürlicher Medizin und befürchten einen Qualitätsverlust. Da es gerade bei größeren Anlagen allerdings eine ordentliche Herausforderung ist, die mikrobielle Kontamination auszuschließen, dies zu gewährleisten und die Sicherheit der Patient:innen im Vordergrund steht, wird bei vielen Unternehmen noch auf diese Methode zurückgegriffen.

Kann die Bestrahlung von medizinischem Cannabis negative Effekte haben?

Die Bestrahlung von medizinischem Cannabis ist unter anderem umstritten, weil ein möglicher Verlust von Terpenen postuliert wird. Terpene sind aromatische Verbindungen, die dem medizinschen Cannabis das charakteristische Aroma und den Geschmack verleihen und auch zur Wirkung beitragen können. Die Bestrahlung kann dazu führen, dass einige dieser Terpene abgebaut werden, was den Geschmack und das Aroma des Cannabis beeinträchtigen kann. Auch der Wirkstoffabbau von THC und CBD wird diskutiert, wurde aber einer neueren Studie (s.u.) nach widerlegt. Grundsätzlich ist die Bestrahlung von medizinischem Cannabis, aber auch anderen Gütern wie z.B. getrockneten Kräutern oder Gewürzen als sicher angesehen und in Deutschland erlaubt. In einigen Fällen ist sie sogar vorgeschrieben.

Zu erwähnen ist auch noch, dass die Bestrahlung ein sehr kostenintensiver Schritt bei der Herstellung ist.

Arten der Bestrahlung

Zur Anwendung kommt ionisierende Strahlung. Es gibt zwei Hauptarten der Bestrahlung, die bei medizinischem Cannabis angewendet werden:

  1. Gammastrahlung: Diese Methode verwendet hochenergetische Gammastrahlen aus radioaktiven Cobalt-60-Quellen, um Mikroorganismen abzutöten. Gammastrahlen sind sehr wirksam, da sie tief in Materialien eindringen. Diese Methode wird auch als Bestrahlung mit „natürlicher Strahlungsquelle“ bezeichnet.
  2. Elektronenstrahlung (=E-Beam): Diese Methode verwendet energiereiche Elektronen, um Mikroorganismen zu eliminieren und ist eine Form von ionisierter Energie, die sich durch niedrige Penetration und hohe Dosisleistung auszeichnet. Sie wird oft als eine schonendere Alternative zur Gammastrahlung angesehen, da sie weniger thermische Auswirkungen auf das Cannabis hat. Dafür ist sie aber auch teurer und wird auch als „künstliche Bestrahlung“ bezeichnet.

Aktueller Stand

Aktuelle Forschungen und Studien konzentrieren sich zum Beispiel auf die Optimierung der Bestrahlungsverfahren, um die unerwünschten Effekte zu minimieren und die Wirksamkeit und Sicherheit von medizinischem Cannabis zu maximieren. Es ist schlussendlich die Aufgabe des Herstellers bzw. Inverkehrbringers, gegebenenfalls eine angemessene Spezifikation für Cannabis-Blüten zu setzen, die keine Bestrahlung der Blüten erfordert. Der Status der Bestrahlung von medizinischen Cannabisblüten muss für die Patient:innen zugänglich sein. Beim Verdampfen von medizinischen Cannabisblüten findet durch die Hitzeentwicklung bereits möglicherweise auch eine Keimreduktion statt, die in zukünftige Überlegungen zu dem Thema mit einbezogen werden könnte.

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Quellen:

https://link.springer.com/article/10.1007/s00940-021-3236-9#:~:text=Cannabisblüten%20sind%20nicht%20selten%20mit,Medizin%20und%20befürchten%20einen%20Qualitätsverlust

https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC4847121/

https://www.pharmazeutische-zeitung.de/cannabis-made-in-germany-122679/seite/5/

https://de.sterigenics.com/technologies/electron-beam/#:~:text=Elektronenstrahlsterilisation%20(E%2DBeam)%20ist,als%20Impuls%2D%20oder%20Dauerstrahl%20erzeugt.